Fast 20 Monate musste der VfL Rastede auf den ersten Auswärtssieg in der Landesliga warten. Umso überraschender hat der Aufsteiger am Samstag mit 29:28 (14:11) bei der HSG Barnstorf/Diepholz II gewonnen, die bis dahin auf dem vierten Tabellenplatz gestanden hatte. "Die Jungs haben sich im Training richtig gequält, und heute haben sie sich dafür belohnt", sagte der zufriedene VfL-Trainer Heiko Brötje nach dem ersten Erfolg in fremder Halle seit dem 7. April 2013 (28:27 gegen HSG Grönegau-Melle).

Dabei startete seine Mannschaft denkbar schlecht in die Partie. Die harte Abwehr der Gastgeber ließ wenig zu. Die HSG hatte bereits dreimal getroffen bevor die Ammerländer ihr erstes Tor erzielten. Besser ins Spiel fand der VfL aber erst nach drei verwandelten Strafwürfen von Lukas Wemken, der am Ende mit elf Treffern erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft war.

Beim 8:8 glich Rastede erstmals aus, mit 10:9 gingen die Gäste anschließend in Führung. Mit einem starken Marco Ideus im Tor setzte sich der VfL sogar auf 14:10 ab. Für den jungen Keeper der Gäste war allerdings nach nicht einmal 30 Minuten Schluss, als ihn ein Hüftwurf vom besten HSG-Spieler Malte Helmerking im Gesicht traf und Ideus mit blutender Nase vom Feld musste. Für ihn kam anschließend Ronald Zange.

Nach Wiederanpfiff wurde Barnstorf/Diepholz II stärker, doch der VfL ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Kritisch wurde es erst, als einige strittige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns dafür sorgten, dass die Gäste nach drei Zeitstrafen gegen Andre Bogdanow sowie Stefan und Carsten Bäcker in der 53. Minute plötzlich nur noch zu viert auf dem Feld standen. Die HSG kam so über 25:27 kurz vor Schluss noch einmal auf 27:28 heran. Nach einem technischen Fehler der Gäste hatte der Tabellenvierte sogar die Chance zum Ausgleich. Doch nachdem die starke VfL-Abwehr einen Treffer aus dem Spiel verhinderte, landete der letzte direkte Freiwurf von der Neun-Meter-Linie im Rasteder Block.

"Wir standen einfach gut in der Abwehr. Das war heute unser Spiel", sagte Brötje nach dem dritten Saisonsieg. "Wir haben trotz des schlechten Starts einfach immer weitergekämpft."