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Ein "Do or Die"-Spiel hatte die neuformierte männliche B-Jugend des VfL Rastede beim zweiten und letzten Aufstiegsspiel gegen die HSG Friesoythe am vergangenen Sonntag vor sich. Beide Mannschaften hatten ihre Auftaktspiele jeweils knapp gegen Neerstedt gewonnen und nur der Sieger dieses Aufeinandertreffens konnte sich ziemlich sicher sein, den Aufstieg feiern zu dürfen (mehr dazu weiter unten). Am Ende jubelten die Rasteder Jungs, die die HSG Friesoythe mit 36:33 (16:14) besiegten.

Vor Spielbeginn staunten die Rasteder B-Jugendlichen nicht schlecht, als sie nach der Besprechung aus der Kabine kamen und die Zuschauerränge sich immer weiter füllten. Gut 250 Fans hatten sich eingefunden, um das entscheidene Spiel um den Gruppensieg zu sehen und die Rasteder Mannschaft anzufeuern. Und sie sollten etwas geboten kriegen.

Doch zunächst waren die Rasteder eingeschüchtert, spielten verunsichert und leisteten sich überraschende Fehler. Ein kühlen Kopf bewahrte anfangs Spielmacher Lasse Ohm, der die ersten beiden Tore für den VfL erzielte und mit einem Anspiel an Kreisläufer Ben von Garrel glänzte, der sicher verwandelte. Auch die nächsten beiden Tore gingen auf das Konto des Kreisläufers, doch die 5:3-Führung hatte nicht Bestand. Die Gäste mit ihrem starken Rückraum glichen aus und konnten anschließend selber mit zwei Toren in Führung gehen (9:11, 10:12), doch noch vor der Halbzeit entdeckte Finn Kowal seine Wurfkraft und mit einer 16:14-Führung gingen die Teams unter viel Applaus in die Kabinen.

Den besseren Start in der zweiten Durchgang erwischten die Gäste, die das Spiel mit drei Toren in Folge erneut drehten. Die Rasteder erlaubten sich in dieser Phase wieder unnötige Fehler und so blieben die Friesoyther bis zum 18:19 vorne, danach konnte der VfL das Spiel nicht nur wieder zu seinen Gunsten gestalten, sondern die Führung über 22:20, 26:23 und 33:27 stetig ausbauen, besonders Emil Janout konnte sich in diese Phase am Kreis gut durchsetzen.

Als die Begegnung beim Stand von 34:29 (45.) eigentlich vorentschieden war, setzte beim VfL nochmal Nervenflattern ein. 35 Sekunden vor dem Ende kam die HSG auf 35:33 heran, doch spannender wurde es nicht mehr und der starke Abwehrspieler Moritz Ehlbeck setzte mit seinem sechsten Tor den Schlusspunkt.

Belohnt wurde der tolle Kampf der Rasteder Handballer mit stehenden Ovationen der Fans, die begeistert einige Minuten das VfL-Team feierten.

In einer von allen Spielern trotz der Bedeutung des Spiels fair geführten Begegnung gab es auch einen unrühmlichen Zwischenfall, als während eines Tempogegenstoßes der Rasteder eine Trinkflasche von der Friesoyther Bank aufs Feld geworfen wurde. Der Rasteder Spieler wurde zwar nicht getroffen, aber diese Unsportlichkeit hatte das Spiel nicht verdient. Da der Werfer nicht identifiziert werden konnte, blieb es bei einer Zeitstrafe für die Bank der HSG und einem nachträglichen Bericht durch den Schiedsrichter. Die Spieler hingegen gratulierten sich nach dem Spiel fair und vorbildlich gegenseitig für ihre guten Leistungen.

Ist der VfL nun in die Landesliga aufgestiegen: Nein, offiziell noch nicht. Dazu müssen erst die Aufstiegsspiele in die Oberliga absolviert sein, damit feststeht, wie viele Mannschaften aus der Region Bremen-Nordsee noch in der Landesliga spielen werden. Es dürfte aber davon auszugehen sein, dass für den Sieger der Qualifikationsrunde ein Platz frei sein wird.