mögliche Überschriften: Duselsieg - schmeichelhafter Heimsieg - auch Sch..ß-Spiel muss man gewinnen - wenn’s läuft, dann läuft’s - Tabellenführer (um 17:55 Uhr) ;-)

 

Wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung – diesmal aber im negativen Sinn. In der Abwehr keinen Zugriff, im Angriff kein Zug zum Tor, Torhüter glücklos, Trainerteam ohne zündende Idee – 56:18 Minuten lang.

Der Spielbeginn verlief aalglatt: Zwei schnelle Ballgewinne, zwei millimetergenaue Pässe von Hannes Lübkemann auf Lukas Sklorz, 2:0-Führung. Dann lief nicht mehr viel zusammen. Die HSG Friesoythe ließ unsere Abwehr ein ums andere Mal schlecht aussehen und spielte nach 20 Minuten eine 12:9-Führung heraus. Kai Voss hielt uns mit drei Toren in Folge im Rennen und wir kamen zum 13:13-Ausgleich. Nach einer Auszeit ging die HSG wieder mit 16:13 in Führung. Halbzeitstand 14:16.

In der zweiten Halbzeit konnten wir zunächst mit der Unterstützung von wieder rund 150 Zuschauern auf Tuchfühlung bleiben. Nach 46 Minuten setzte sich die HSG aber verdient auf 26:22 ab. In der Abwehr fanden wir trotz mehrfacher Abwehrumstellungen keinen Zugriff auf Nils Albers und Heiner Robbers im Zusammenspiel mit Christian Wilhelm am Kreis. Wenn das doch gelang, mogelte der Linksaußen den Ball irgendwie ins Tor. Nach 53 Minuten führte Friesoythe 30:26. Beim Spielstand von 27:30 fünf Minuten vor Schluss verwarfen wir einen Siebenmeter. Das Spiel schien verloren und trotzdem feuerten die Zuschauer uns lautstark an. Wir nahmen bei 56:18-Spielzeit eine Auszeit. Das Trainerteam war sich einig: entweder eine klare Heimniederlage kassieren oder das Spiel drehen. Manndeckung gegen Albers und Robbers, hinten im 4-gegen-4 irgendwie zu Ballgewinnen kommen, vorne ohne Spielerei mit 100% Zug zum Tor. Der Plan ging auf. Hannes konnte schließlich drei Würfe vom Linksaußen parieren, Stefan Bäcker und Lukas Wemken verkürzten mit ihren einzigen Toren auf 29:30, Janik Harms besorgte 1:20 Minute vor Schluss den Ausgleich zum 30:30. Die Zuschauer klatschten die Mannschaft nach vorn und unterschrieben in Gedanken ihre Kündigung für’s Sky-Bundesliga-Abo. Eine Minute vor Schluss musste Carsten Bäcker verletzt vom Feld. Torben Decker kam, setzte sich 10 Sekunden vor Schluss auf der rechten Seite durch und netzte zum 31:30-Endstand ein. Die Halle stand Kopf. 56 Minuten mäßige VfL-Leistung – 4 Minuten grandiose Unterhaltung wieder einmal mit Herzschlagfinale und glücklichem Ausgang für uns.

Die Trainerstimme: „Wir wussten, dass Friesoythe unglücklich am Tabellenende steht und haben die HSG von vornherein ernst genommen. Der 2:0-Start war vielleicht zu locker. Am Ende haben wir mit „Sekt oder Selters“ das Spiel gewonnen. Für die HSG tut es uns leid, sie waren 56 Minuten lang besser als wir. Aber wir wollen weiter auf dieser Euphoriewelle surfen und Punkte für den Klassenerhalt sammeln.“

Spieler (Tore) VfL: Lübkemann, Jürgens - Sklorz (2), P. Fuhrken (4), N. Fuhrken, Decker (7/4), Voss (5), S. Bäcker (1), C. Bäcker (3), Zinkgraf, Wemken (1), Gerdes (1), Harms (6), Meinen (1)

HSG u.a.: Albers (10/1), C. Wilhelm (7), Willmann (6)